Warum kratzen Katzen?
15 Sept. 2020.
Ritsch, ratsch, ritsch, ratsch und hin ist der schöne Samtbezug vom neuen Sofa. Und links daneben sitzt Mietzi und guckt unschuldig aus der Wäsche. Dieses Szenario kennen sicherlich viele Katzenbesitzer.
Es gehört für Katzen zu ihrer alltäglichen Routine sich ausgiebig die Krallen zu wetzen. Unsere flauschigen Familienmitglieder suchen sich gerne öfters auch neue Orte, an den sie dieser Tätigkeit nachgehen können.
Wir von Cat in a Flat sind der Sache mal auf den Grund gegangen um herauszufinden, warum Katzen kratzen – ob an Möbelstücken, Gardinen, Kratzbäumen oder Tapeten. Das wichtigste Mittel um Deine Einrichtung langfristig vor den Krallen Deiner Katze zu schützen, ist die Bereitstellung ausreichender Kratzmöglichkeiten wie z.B. durch einen Kratzbaum.
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Hier sind die wichtigsten Gründe, warum Katzen unbedingt Kratzen müssen:
1. Katzen kratzen zur Krallenpflege
Zunächst einmal dient das Kratzen der Körperpflege unserer Haustiere. Denn mit dem Abwetzen an rauen Gegenständen können sie damit ihre Krallen schärfen und pflegen.
Das Kratzen ist für sie sehr wichtig. Katzen kratzen damit, sich auch abgestorbene Krallenhüllen lösen und ihre Krallen nicht übermäßig lang werden.
Falls das Kratzen bei Deiner Katze nicht ausreichen sollte, können unter bestimmten Umständen die Krallen vom Tierarzt gekürzt werden.
2. Katzen kratzen zur Abwehr von anderen Tieren
In der freien Natur dient das Kratzen an Bäumen zur Verteidigung des Reviers. Mit den hinterlassenen Kratzspuren markieren Katzen ihren geschützen Bereich und signalisieren potentiellen Eindringlingen, dass diese Umgebung ihnen gehört.
Während des Kratzens werden durch spezielle Drüsen an den Pfoten der Tiere Pheromone verteilt, die andere Katzen wahrnehmen können. Außerdem schärfen Katzen, besonders nicht kastrierte Kater, ihre Krallen, damit sie sich in eventuellen Revierkämpfen verteidigen können.
3. Katzen kratzen im Spiel und als Bewegungsausgleich
Bei vielen Indoor-Katzen kennen die Besitzer die sogenannten, berühmten “5 Minuten”, in denen ihre Fellnase plötzlich wie verrückt in der Wohnung umherrennt und wild am Kratzbaum kratzt.
Das Kratzen ist hier Teil des inneren Bewegungsdrangs der Tiere und dient dabei überschüßige Energie zu verarbeiten. Wenn Du dieses Verhalten unverhältnismäßg oft bei deiner Katze wahrnimmst, ist dein Fellbeiner eventuell nicht ausreichend ausgelastet. Dies kannst Du jedoch ganz einfach mit vermehrten und ausgiebigen Spieleinheiten vorbeugen.
Meine Katze kratzt an Stellen, an denen sie dies nicht soll! Was kann ich tun?
Es ist sicherlich bei Weitem keine Einzelheit, wenn es vorkommt, dass es sich unsere geliebten Vierbeiner an geliebten Möbelstücken oder an der neuen Tapete zu schaffen machen.
Hier sind fünf hilfreiche Tipps, die dabei helfen können, Katzen zu vermeiden:
Tipp 1:
Bestrafe Deine Katze niemals für unerwünschtes Kratzverhalten. Dieses Signal verstehen Katzen nicht und führt nur dazu, dass Du das Tier verängstigt und sich die Katze sich noch unwohler in ihrer Umgebung fühlt.
Das Kratzen gehört zum natürlichen Verhalten der Katze. Nur wenn der Katze nicht ausreichend “erlaubte” Möglichkeiten zum Kratzen geboten werden, kommt es dazu, dass sie an Möbeln, Gardinen und Tapeten kratzt.
TIPP 2:
Konditioniere Deine Katze so früh wie möglich dazu, an Kratzbrettern, Pappvorrichtungen und Kratzbäumen zu kratzen.
Idealerweise erfolgt diese Konditionierung, wenn Deine Katze noch klein ist. Am Besten gelingt dies, wenn Du an der Stelle, an der die Katze ihre Krallen schärft (an der sie es eigentlich nicht soll) eine Alternative anbietest. Im Fall einer bestimmten Wand- oder Sofaecke stelle den Kratzbaum einfach direkt vor den Ort des “Verbrechens”. Sobald Deine Katze diese Alternative ausprobiert, belohne sie mit ein paar Leckerchen. Dies solltest Du so lange wiederholen, bis Deine Katze von ganz alleine nur noch den Kratzbaum benutzt.
Aber welcher Kratzbaum ist der richtige für meinen Stubentiger? Kratzbaum-bestellen.de hat hier eine Menge verschiedener Kratzbäume und andere Kratzmöbelstücke aufgelistet und erklärt die Vor- und Nachteile verschiedener Produkte.
TIPP 3:
Verwende doppelseitiges Klebeband. Im Tierfachhandel sind spezielle Klebebänder zu erhalten, welche Du an Deinen geliebten Polstermöbeln anbringen kannst. Den Kontakt der Pfoten mit dem Klebeband finden Katzen so unangenehmen, dass sie in Zukunft die Pfoten davon lassen werden.
TIPP 4:
Reinige die unerwünschten Kratzstellen. Da Katzen beim Kratzen Duftstoffe zur Reviermarkierung abgeben, solltest Du die Stellen, an denen nicht gekratzt werden soll, mit einem sanften und ungiftigen Reinigungsmittel und etwas Wasser säubern.
Verwende einen Pheromondiffuser. Dieser verteilt für Katzen wohlriechende Duftstoffe, die entspannend wirken und dabei helfen können, exzessives Kratzverhalten bei Katzen einzudämmen.